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Hinweis: Einige dieser Chorwerke sind bei der Universal Edition auch in anderen (kleineren) Besetzungen verfügbar.
Entgegen dem verbreiteten Irrtum, daß er ein bloßer Liederkomponist gewesen sei, hat Joseph Marx (dessen Name übrigens nur allzu oft irrtümlicherweise Josef Marx geschrieben wird) außerhalb der Gattung des Liedes ein recht umfangreiches Werk hinterlassen, das einen Großteil aller Genres der sogenannten klassischen Musik bedient. Die meisten seiner Orchesterwerke hat er in den Jahren 1919-1932 geschrieben, nachdem er gut 90% seiner Lieder komponiert hatte. Komplexe symphonische Ideen lassen sich in der einfachen Besetzung für Gesang mit Klavier und auch mit Kammerbesetzung eben kaum umsetzen. Wer seine klangreichen Lieder und seine stetige Entwicklung innerhalb dieser Schaffensphase kennt, der kann erahnen, in welch gigantischem Taumel der Töne das beginnende, reifere Schaffen des Orchestrators und "Wohlklangexperten" Joseph Marx fast zwangsläufig gipfeln mußte.
Im Kapitel Hörbeispiele (Ausschnitte) aus den unbekannten Orchesterwerken ..." habe ich zahlreiche Musikausschnitte aus den völlig unbekannten Werken des Komponisten bereitgestellt, und außerdem Original-Interviews aus dem Jahre 1952. In einem dieser Interviews gibt Marx mehr oder weniger zu, daß er den sogenannten "Liederfrühling", ebenso wie Hugo Wolf und Richard Strauss, "mitgemacht" habe, weil diese Musikgattung nun mal in Mode gekommen war. Sein weltweiter, bis heute andauernder Ruhm, den er seinen vielen wunderschönen Liedern zu verdanken hat, sollte ihn eigentlich Lügen strafen, doch wie aus dem weiteren Verlauf des Interviews hervorgeht, wollte Marx - wie so oft - auf die Bedeutung seiner zahlreichen Werke jenseits des Liedschaffens hinweisen. Schon unmittelbar nach dem Beginn seiner Karriere als "Liederkomponist" als ebensolcher abgestempelt, hat Marx es in all den Jahren seiner international gewürdigten Arbeit als Komponist, Pädagoge und Musikkritiker jedoch nicht mehr geschafft, die Geister, die er gerufen hatte, wieder loszuwerden.
Von seinen insgesamt rund 150 Liedern hat Marx viele auch in anderer Besetzung, also mit Kammerensemble- bzw. Orchesterbegleitung, veröffentlicht. Er hat darüber hinaus auch eine Reihe von Klavier- und Orgelstücken geschrieben, die größtenteils noch nie auf Schallplatte oder CD eingespielt worden sind. Ganz unten findet der Leser auch hiervon ein vollständiges Werkverzeichnis.
Das nachfolgende Verzeichnis ist das Ergebnis einer monatelangen, intensiven Recherche. Eigentlich kaum zu glauben, daß ich dies alles tun konnte, ohne dafür auch nur ein einziges Mal mein Arbeitszimmer verlassen zu müssen. Das manchmal ziemlich verwirrende Zeitalter der Kommunikation und Technik mit Möglichkeiten wie Internet, Email, Telefon, Fax und Fernbestellung/-leihe hat durchaus seine Vorteile...
Wie ich bereits mehrfach in den vorangegangenen Kapiteln angedeutet habe, sind wohl über 90% der untengenannten Kompositionen noch nie kommerziell auf Schallplatte oder CD erschienen, und auch in den nationalen (Österreich oder auch Deutschland) und internationalen Konzertprogrammen sind sie praktisch nicht vertreten, wenn man einmal von den sehr seltenen Radioausstrahlungen älterer Aufnahmen absieht. Um mit Nachdruck auf diese für die Musikwelt und das Heimatland des Komponisten fast schon beschämende Vernachlässigung von Joseph Marx hinzuweisen, habe ich anhand aller überhaupt verfügbaren Quellen das erstmals vollständige Werkverzeichnis erstellt. (Bitte beachten, daß Marx keine Opusnummern vergab.)
ÜBERSICHT ÜBER DIESES KAPITEL:
Einen hervorragenden, vollständigen Überblick, der auf dem von mir
recherchierten und hier vorliegenden Werkverzeichnis beruht, findet man auf der folgenden, von
Johannes Hanstein akribisch erstellten Seite: Klassika: Werkverzeichnis von Joseph Marx
UE = Universal Edition; ÖNB = Österreichische Nationalbibliothek (beide in Wien)
Orchesterwerke ohne Gesang/Chor:
1916-1919:
Romantisches Klavierkonzert in E-Dur"
(Klavierkonzert Nr. 1). Dauer: 37-43 Minuten. Dieses
hochmelodische und äußerst virtuos angelegte
Klavierkonzert wurde viele Male von Angelo Kessissoglu (der
auch die Uraufführung gespielt hatte), dann über einen
langen Zeitraum von Walter Gieseking und später in den
70er und 80er Jahren von Jorge Bolet aufgeführt,
welcher übrigens berichtete, er habe die Partitur seines
Lieblingskonzerts" Mitte der 70er Jahre in einer privaten
Musiksammlung entdeckt. Die Sätze lauten:
Verleger: UE (UE 6018). Auch
verfügbar in einer Version für zwei Klaviere.
Der österreichische Pianist Prof. Hans Petermandl, der Marx' 2. Klavierkonzert "Castelli Romani" in den Jahren 1978 (Wiener Symphoniker unter Karl Etti) und 1981 (Münchner Philharmoniker unter Lior Shambadal) insgesamt zwei Mal aufgeführt hat, erzählte mir von einem Treffen eines mit ihm befreundeten Pianisten mit dem großen Jorge Bolet, der dabei in höchsten Tönen vom "Romantischen Klavierkonzert" schwärmte und sagte: "Das ist mein Lieblingskonzert, es ist so wunderschön, ach Sie sollten es unbedingt spielen!"
1920/21:
Eine Herbstsymphonie in H für großes Orchester.
Marx' größte Komposition ist seiner Lebensgefährtin Frau Anna" (Hansa) gewidmet, eine damals gefeierte Sängerin, die während seiner Erfolge als Liederkomponist (um das Jahr 1909) als Interpretin seiner Lieder auftrat und ihn bis zu seinem Tode 1964 begleitete. Marx machte sich unmittelbar nach Vollendung des Romantischen Klavierkonzertes an die Arbeit und setzte am 21. November 1921 den Schlußstrich unter das Werk. Er schrieb es in einem abgelegenen Landhaus namens Villa Grambach" (Grambach ist eine idyllische Ortschaft südlich von Graz; die Villa Grambach soll heute noch dort stehen), dem Sommerhaus der Familie Hansa, in dem Marx sehr gern die Sommermonate verbrachte und einen wesentlichen Teil seiner Kompositionen schuf.
Über die Dauer der Symphonie gibt es je nach Informationsquelle leider sehr unterschiedliche Angaben. Der Katalog der UE spricht von 75 Minuten, während Zeitungsartikel aus der Zeit der Uraufführung 1922 die Länge mit weit über zwei Stunden" oder knapp zwei Stunden" angeben, worauf man sich allerdings nicht so sehr verlassen sollte, denn damals nahmen Zeitungsredakteure - wohl insbesondere jene, die den im vorherigen Kapitel beschriebenen Skandal bei der Uraufführung mitbekommen hatten - es mit solchen Details noch nicht so genau wie heute. Zudem ist hier anzumerken, daß die Angabe der UE vermutlich auf eine bloße Schätzung beruht, da das Werk seit den Zwanziger Jahren nicht mehr in voller Länge aufgeführt worden ist. Zwar sind die Längenangaben der UE bezüglich der anderen Werke Marx' stets korrekt, doch nachdem ich die Partitur der gesamten Symphonie studiert habe und der Notenexperte der UE in meinem Auftrag einen Vergleich zwischen den Partituren des Herbstpoem" (= 4. Satz der Herbstsymphonie) und des daraus entlehnten 25minütigen Werkes Feste im Herbst" (Alternativtitel: Herbstfeier"; Einzelheiten hierzu siehe unten bei Letzte Meldungen über die Herbstsymphonie") vorgenommen hat, schätze ich die Aufführungsdauer der gesamten Symphonie - bei langsamem Vortrag - auf maximal 85-90 Minuten.
Orchestrierung: über 30 Blasinstrumente, voll besetztes Schlagwerk, Celesta, 2 Harfen, Klavier und großes Streichorchester. Hier die Satzbezeichnungen:
Verleger: UE (UE 7438 und 7439).
* * * LETZTE MELDUNGEN ÜBER DIE HERBSTSYMPHONIE * * *
Meine Recherchen haben inzwischen ergeben, daß der vierte und letzte Satz (Ein Herbstpoem") als einziger Teil der Herbstsymphonie letztmalig am 22. Oktober 1934 unter der Leitung von Bernhard Paumgartner in Wien aufgeführt wurde (laut einer alten Spezialkartei des ORF). Dies ist das neueste mir bekannte Datum einer Aufführung irgendeines nicht überarbeiteten Teiles der Herbstsymphonie.
Österreichische Zeitungsartikel aus Mitte
der 50er Jahre, die mir der Marx-Schüler Prof. Wolfgang Suppan
zugesandt hat, berichteten hingegen von einer
Wiederaufführung der Herbstsymphonie" unter dem Titel
Feste im Herbst". Ich jedoch kam zu einem ganz anderen
Ergebnis, als ich eines Nachts nicht einschlafen konnte und
plötzlich eine Eingebung hatte:
In der Biographie von Andreas Liess hatte ich nämlich gelesen,
daß die Symphonie in H-Dur endet. Aufgrund der
Namensähnlichkeit des Herbstpoem" mit dem Titel des
Werkes Feste im Herbst", dessen Alternativtitel
Herbstfeier" lautet (und von dem mir eine Aufnahme vorliegt;
interessanterweise war dieses Werk - lange bevor ich überhaupt
wußte, was ich bald herausfinden würde - schon nach dem
ersten Anhören mein absoluter Favorit unter allen Werken von
Marx!), hörte ich mir den Schluß von Feste im
Herbst" an und stellte fest, daß es ebenso wie der
Schlußsatz der Herbstsymphonie namens Herbstpoem" in
H-Dur schloß! Daraufhin verglich ich den Beginn, das Ende
sowie viele andere hervorstechende Passagen der Partiturseiten des
Herbstpoems" mit meiner Aufnahme von Feste im Herbst"
und stellte fest, die beiden Werke waren nahezu identisch! Und
so wurde mir klar, daß Feste im Herbst" bzw.
Herbstfeier", das in Österreich in den letzten
Jahrzehnten noch mehrere Male aufgeführt worden ist (soweit
ich weiß, zuletzt Anfang der 80er Jahre), eine verkürzte
und leicht überarbeitete Fassung des Herbstpoem" ist,
also des Finalsatzes der Herbstsymphonie!
Doch worin liegen die Unterschiede zwischen Feste im Herbst" und dem Herbstpoem"?
Die Partitur von Feste im Herbst" erstreckt sich über 100, und die des Herbstpoem" über 115 Seiten. Feste im Herbst" ist dünner besetzt (weniger Blasinstrumente, kleineres Streichorchester, nur eine Harfe statt zwei usw.) und es enthält gegenüber dem Herbstpoem" eine Reihe rhythmischer und instrumenteller Änderungen. Doch davon abgesehen ist Feste im Herbst" praktisch dem letzten Satz der Herbstsymphonie gleichzusetzen.
Ich konnte kaum glauben, daß sich vor mir noch nie ein Mensch mit dieser interessanten Materie auseinandergesetzt hatte, um all diese Dinge ans Tageslicht zu bringen. Doch wie ich heute weiß, wurden die ersten drei Sätze der Herbstsymphonie, die übrigens einen wesentlichen Teil des von Marx bis dahin erschaffenen Themenmaterials enthält (bis 1921 hatte Marx bereits ca. 130 seiner 150 Lieder sowie einen Großteil seiner gesamten Kammermusik geschrieben), seit den Zwanziger Jahren nie wieder zur Aufführung gebracht.
Marx, der während seiner 43 Jahre als unterrichtender Professor in den Fächern Komposition, Harmonie und Kontrapunkt eine, ja vielleicht sogar zwei Musikergenerationen späterer Komponisten, Dirigenten, Solisten und Musikwissenschaftler aus aller Welt unterrichtet hat (insgesamt 1.255 Studenten haben seinen Unterricht besucht), dürfte wohl kaum erfreut darüber gewesen sein, daß ausgerechnet sein umfangreichstes und hervorstechendstes Werk, auf das er in den nächsten Jahrzehnten immer wieder hingewiesen hat, bis zu seinem Tode nie wieder aufgeführt, geschweige denn aufgezeichnet wurde.
Wann darf die Welt der klassischen Musik endlich mit einer Komplettaufführung und -einspielung der für das gesamte Genre der Romantik so wichtigen Herbstsymphonie rechnen? Wie lange müssen die Liebhaber klassischer Musik noch warten, bis sie endlich in den Genuß kommen, Marx' andere Orchesterwerke und vor allem seine Chorwerke zu hören?
In der viersätzigen Symphonie wurde dem Herbst ein Denkmal von einer Pracht der Farbgebung und einer Inbrunst des Gefühls gesetzt, wie es in der Musikgeschichte einzig dasteht." (Hans von Dettelbach)
Obwohl größtenteils dem letzten Satz der Herbstsymphonie" aus dem Jahre 1921 entlehnt, stellt die 1946 veröffentlichte Komposition Feste im Herbst" (aka Herbstfeier") eine eigenständige Tondichtung besonderer Güte dar. Und als solche muß sie der Welt der klassischen Musik als Aperitif für die weitaus umfangreichere Herbstsymphonie dienen. Beim Anhören von Feste im Herbst" drängt sich unweigerlich die Frage auf, wie viele der Themen, die in diesem Poem flüchtig und nur andeutungsweise gestreift werden, Marx wohl in den ersten drei Sätzen seiner Symphonie in epischer Breite entwickelt haben mag. Feste im Herbst" als 1946er Revision des Finalsatzes der Herbstsymphonie stellt einen fundamentalen Höhepunkt der deutschen Romantik dar, markiert aber zugleich auch ihren Niedergang im Angesichte moderner und weniger lyrischer Entwicklungen. In dieser Musik sind verschiedentliche Einflüsse spürbar, so aus der zweiten Symphonie von Brahms ebenso wie aus der vierten von Bruckner, einhergehend mit slawischen, bisweilen sogar an Dvorak erinnernden Tanzmotiven, bis hin zu eindrucksvollen Impressionismen à la Debussy. All diese Elemente sind ineinander verschlungen und verwoben mit einer römischen Klarheit, die mit Respighi verwandt zu sein scheint. Doch dank Marx' besonderer Gabe sind diese so unterschiedlichen Fäden in einer solchen Weise miteinander verstrickt, daß am Ende eine Schöpfung herauskommt, die Marx, der damit dem ausklingenden Herbst der Romantik eine kaum noch steigerbare Hymne widmet, gänzlich sein eigen nennen darf. Danach konnte es nur noch den kalten Winter der Atonalität und des Intellektualismus geben. Und so zeigt sich Marxens Werk als ein frohgestimmter Abschied, ein glutrot leuchtender Sonnenuntergang, der die niederschwebenden Blätter in ein goldenes Licht taucht." (John Rowland Carter; aus dem Engl. übersetzt vom Autor dieser Internetseite)
1922-25:
Während dieser Zeit schuf Marx drei außergewöhnliche Perlen impressionistischer Kunst, die auch unter dem Namen Naturtrilogie" bzw. Natur-Trilogie" (oder auch Natursuite") bekannt sind (Achtung: Die UE kann die drei Teile der Naturtrilogie nur anhand der folgenden Titel identifizieren):
Verleger: UE
Symphonische Nachtmusik: UE-Nummer nicht bekannt.NEU: Eine wunderschöne Aufnahme dieser "Natur-Trilogie" ist inzwischen auf dem Label ASV erschienen! Für weitere Informationen zu dieser ersten CD (Vol. 1) der Serie "Sämtliche Orchesterwerke von Joseph Marx" bitte hier klicken.
1928:
Eine festliche Fanfarenmusik in B-Dur (für 22 Blechbläser, 2 (oder 4) Pauken und kleine Trommel). Dauer: ca. 5 Minuten. Auch wenn man es angesichts dieser Besetzung nicht glauben mag: Sogar hier schafft es Marx, den für seine Werke so typischen Marx-Klang" zu erzeugen.
Verleger: UE (UE 18731)
1926-29:
Nordlands-Rhapsodie (manchmal auch Nordland-Rhapsodie") für großes Orchester. Dauer: 30-35 Minuten. Basiert auf dem Roman Islandfischer" (1886) von Pierre Loti, in dem die Geschichte einer isländischen Liebestragödie an den reißenden Klippen der nordischen Meere erzählt wird - und genauso hört sich dieses außergewöhnliche und sehr abwechslungsreiche Werk auch an:
Verleger: UE (UE 11598)
1929-30:
Castelli Romani - Drei Stücke für Klavier und Orchester in Es-Dur (Klavierkonzert Nr. 2). Dauer: 30-35 Minuten. Die schönen Landschaften und Denkmäler Italiens hatten Marx schon seit seiner frühen Kindheit in ihren Bann gezogen, was auf seine halbitalienische Abstammung mütterlicherseits zurückzuführen ist. Dieses herrliche Klavierkonzert, mit dem er seine Eindrücke von den alten Felsenstädten und Ruinen auf den bewaldeten Höhen der Umgebung Roms in beeindruckende Stimmungsbilder umgesetzt hat, gehört ohne Zweifel zu Marx' schönsten Liebeserklärungen an Italien.
Castelli Romani" hat zumindest bis in die 60er Jahre in Österreich sowie in verschiedenen Ländern Europas (wie aus Briefen bekannt, höchstwahrscheinlich auch in England durch die BBC), aber auch in den Vereinigten Staaten immer wieder Aufführungen erlebt, verschwand aber dann - wie unzählige andere Werke für Klavier und Orchester, die nun mal nicht mit Klavierkonzert" betitelt sind oder gegen die ewigen Publikumsmagneten auch heute noch den Kürzeren ziehen - nach und nach gänzlich von den Konzertprogrammen. Walter Gieseking, der auch das Romantische Klavierkonzert" in seinem Repertoire hatte, war bei der Premiere dieses Werkes der aufführende Solist, und auch in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten spielte er es immer wieder gern, wie einem begeisterten Brief Giesekings an Marx zu entnehmen ist. Die Pianistin Frieda Valenzi führte das Werk in den Fünfziger und Sechsziger Jahren mit diversen österreichischen Orchestern häufig auf. Von Ende der 60er bis in die 70er Jahre wurde dann der dritte Satz Frascati" vom Pianisten Julius Bassler mit verschiedenen deutschen Radioorchestern für den Rundfunk eingespielt. 1978 und 1981 führte der österreichische Pianist Prof. Hans Petermandl das komplette Werk insgesamt zwei Mal auf. Die letzte mir bekannte Aufführung dieses zauberhaften Feuerwerks mediterraner Stimmungen fand am 28./29. März 1982 im Grazer Stefaniensaal statt (gespielt vom Pianisten Alexander Jenner und dem Grazer Philharmonischen Orchester unter Peter Schrottner). Hier die Satzbezeichnungen von "Castelli Romani":
Verleger: UE. Auch verfügbar in einer Version für zwei Klaviere.
NEU: Die beiden Klavierkonzerte "Romantisches Klavierkonzert" und "Castelli Romani" wurden vom Label ASV mit dem amerikanischen Virtuosen David Lively als Vol. 4 der CD-Serie eingespielt. Weitere Infos siehe hier.
1941-42:
Alt-Wiener Serenaden für großes Orchester. Dauer: ca. 17-21 Minuten. Marx widmete dieses Werk den Wiener Philharmonikern anläßlich ihres 100jährigen Jubiläums. Es entstand in der Phase seiner klassizistischen Tendenz, in der er auch seine drei Streichquartette schrieb, so daß hier die von der Musik Haydns und Schuberts bekannten Elemente vorhanden sind; doch auch die für Marx typischen Impressionismen sind in dieser herrlichen Serenade an die alten Meister nicht zu überhören:
Verleger: UE (UE 11358)
Hier eine Kurzrezension der "Alt-Wiener Serenaden" in der Radiosendung "Apropos Klassik"
auf Ö1 vom 28.01.2004 (Dr. Johannes Leopold Mayer), und zwar als
MP3-Datei zum Anhören oder Herunterladen
1944:
Sinfonia in modo classico für Streichorchester. Dauer: ca. 26 Minuten. Hierbei handelt es sich um die Streichorchester-Version seines eigenen Streichquartetts Quartetto in modo classico". Diese Fassung für Streichorchester wurde im Gegensatz zu den Streichquartetten noch nie auf Schallplatte/CD eingespielt. Verleger: Doblinger, Wien.
1945:
Partita in modo antico für Streichorchester. Dauer: ca. 26 Minuten. Hierbei handelt es sich um die Streichorchester-Version seines eigenen Streichquartetts Quartetto in modo antico". Diese Fassung für Streichorchester wurde im Gegensatz zu den Streichquartetten noch nie auf Schallplatte/CD eingespielt. Verleger: Doblinger, Wien.
NEU: Die obigen drei im klassischen Stil geschriebenen Orchesterwerke wurden als Vol. 3 der Orchesterwerke-Serie bereits auf CD (ASV) eingespielt. Für weitere Informationen bitte hier klicken.
1946:
Feste im Herbst (Alternativtitel: Herbstfeier") für großes Orchester. Dauer: ca. 25 Minuten. Dieses Werk ist nahezu identisch mit dem vierten und letzten Satz der Herbstsymphonie", dem Herbstpoem" (weitere Details siehe oben unter Letzte Meldungen über die Herbstsymphonie"). Marx dürfte dieses 1946 veröffentlichte Werk angesichts des traurigen Umstands herausgegeben haben, daß seine Herbstsymphonie zu dem Zeitpunkt bereits seit 20 Jahren nicht mehr aufgeführt worden war - abgesehen von einer Aufführung des 4. Satzes Herbstpoem" im Jahre 1934. Die Partitur zu Feste im Herbst" liegt der UE vor, doch man sollte sich darüber im klaren sein, daß Feste im Herbst" nahezu identisch mit dem 4. Satz der Herbstsymphonie ist, die ja zuletzt Mitte der Zwanziger Jahre aufgeführt wurde; Hauptziel sollte also in jedem Fall eine Aufführung und Einspielung der gesamten Herbstsymphonie sein, da der Herbstsymphonie mit einer bloßen Aufführung von Feste im Herbst" wirklich nicht geholfen wäre.
Symphonie Nr. 1 (1901)
Symphonie Nr. 2 (1906)
Der einzige Hinweis auf die Existenz dieser
beiden Symphonien stammt aus einem Brief, den Marx kurz nach der
Uraufführung der Herbstsymphonie an einen Wiener
Musikreferenten schrieb. In diesem Brief heißt es: "Ich habe
mich für einige Tage nach Graz zurückgezogen, um mich
nach den bewegten Ereignissen der vergangenen Woche an der stillen
Natur zu erfreuen; es war doch eine gelungene Geschichte, diese
Erstaufführungen meiner ersten (de facto dritten)
Symphonie, denn die erste (mit 19) und die zweite (mit 24 Jahren)
komponierte hab' ich verschwiegen." Darüber hinaus wird eine
dieser beiden Jugendsymphonien - die "Jugendsymphonie in Cis-Moll"
- in der Biographie von Andreas Liess erwähnt. Ob es sich
hierbei um die von 1901 oder die von 1906 handelt, ließ sich
trotz aller Bemühungen nicht eruieren (ich tippe allerdings
auf die von 1906). Fakt ist, daß Marx Themen des
Adagio-Satzes aus der Cis-Moll-Symphonie später in der
Herbstsymphonie verwendet hat. Eine der beiden Jugendsymphonien
trägt indes den Titel "Symphonie in einem Satz für
Orchester" und laut der ÖNB hat auch sie einen mit "Adagio"
betitelten Teil. Diese beiden Jugendsymphonien wurden jedenfalls
von Marx nie veröffentlicht. Die 11seitige Partitur der
offensichtlich unvollendeten "Symphonie in einem Satz für
Orchester" (die ja mit der im Liess genannten "Jugendsymphonie in
Cis-Moll" identisch sein könnte, da sie beide einen
"Adagio"-Teil besitzen), befindet sich in der Musiksammlung der
ÖNB. Laut der ersten Seite dieser Partitur handelt es sich
hierbei um "Opus 4", obwohl Marx - wie wir wissen - keine
Opuszahlen vergeben hat. Ich nehme stark an, daß Marx bereits
nach seinen ersten Kompositionen davon Abstand genommen hat, seine
Werke mit Opuszahlen zu kennzeichnen, da er ja schon in sehr jungen
Jahren seine ersten Klavier- und Orgelstücke und unmittelbar
danach zahlreiche Lieder schrieb, die er dann auch noch
zusätzlich in verschiedenen Besetzungen (mit verschiedenen
Kammerensembles bzw. Orchester) arrangierte.
Klavierkonzert. Die Partitur (Manuskript) umfaßt 13 Seiten und befindet sich ebenfalls in der Musiksammlung der ÖNB. Mangels weiterer Informationen läßt sich nur mutmaßen, ob es sich hierbei wohl um den Entwurf zu seinem 1919 fertiggestellten Romantischen Klavierkonzert" handelt.
Fragmentarische Partitur zu einem Werk für Streichorchester. 4seitiges Manuskript im Besitz der ÖNB. Keine weiteren Informationen verfügbar.
Unidentifizierbares, nie veröffentlichtes Bühnenwerk - offenbar nur begonnen, jedoch nie fertiggestellt. Auf eine Umfrage des Neuen Wiener Journals" vom 4. April 1926 mit der Frage Woran arbeiten Sie?" verlautbarte Marx folgendes: An der nordischen Rhapsodie (= Nordlands-Rhapsodie") und an einem Bühnenwerk, das indes keine Oper ist." Leider ließ sich nicht feststellen, auf welche der im Besitz der ÖNB befindlichen, nicht identifizierbaren Partituren diese Aussage Marx' bezogen ist. Keines der Manuskripte bei der ÖNB enthält einen Hinweis, den man mit einem Bühnenwerk" in Verbindung bringen könnte.
Manuskript für eine Fanfarenmusik. 10seitiges Notenmaterial im Besitz der ÖNB, höchstwahrscheinlich der Entwurf zur 1928 komponierten Festlichen Fanfarenmusik".
Island-Suite (1927-28). Unvollendete, 34seitige Partitur im Besitz der ÖNB. Wie auch bei den übrigen manuskriptartigen Partituren müßte man, um herauszufinden, ob es sich hierbei um einen Entwurf zur Nordlands-Rhapsodie" handelt, das Manuskript mit der bei der UE befindlichen Druckpartitur der Nordlands-Rhapsodie" vergleichen. Bei diesem Titel scheint der Fall jedoch klar zu sein, da die Nordlands-Rhapsodie", wie oben erwähnt, auf dem Roman Islandfischer" von Pierre Loti basiert.
Symphonische Rhapsodie für großes Orchester (1929). Dauer: 9 Minuten. Dieses Werk ist identisch mit dem 1. Satz der Nordlands-Rhapsodie" und wurde bisweilen separat aufgeführt. Wie wir bei Symphonische Tänze" (siehe unten) und Feste im Herbst" (siehe weiter oben) sehen werden, hat Marx Teile/Sätze von einigen seiner umfangreicheren Werke ausgekoppelt" und - manchmal ohne Überarbeitung der Partitur - unter anderem Titel veröffentlicht, möglicherweise um die Aufführungshäufigkeit zu erhöhen und seiner Musik zu einem höheren Bekanntheitsgrad zu verhelfen. Ich werde weiter unten im Abschnitt Kammermusik ohne Gesang" Beispiele dafür geben, daß diese Vorgehensweise bei vielen bekannten Komponisten an der Tagesordnung war.
Symphonische Tänze für großes Orchester. Dauer: 9 Minuten. Hierbei handelt es sich um eine Art Kurzversion des vierten Satzes der Herbstsymphonie" (Herbstpoem") oder von Feste im Herbst" - siehe auch Letzte Meldungen über die Herbstsymphonie" - oder aber um Variationen über Themen aus der Herbstsymphonie. Dies läßt sich leider nicht mehr feststellen, da seltsamerweise keine der Quellen Notenmaterial zu diesem Werk besitzt und es auch in keiner einzigen meiner vielen Werklisten und Bücher erwähnt wird, so daß sich noch nicht einmal das Entstehungsjahr ermitteln läßt. Es ist beinahe so, als habe dieses Werk niemals existiert. Mir liegt eine ältere Aufnahme mit den Wiener Symphonikern unter Karl Etti vor (weitere Dirigenten, die Marx' Orchesterwerke häufig aufgeführt haben, waren übrigens Max Schönherr und Karl Böhm). Möglicherweise ist das Notenmaterial nach der Aufführung und Aufzeichnung verlorengegangen oder wurde vernichtet. Als weitere Möglichkeit wäre denkbar, daß Marx kurz nach Veröffentlichung und Aufführung der Symphonischen Tänze" das weitaus umfangreichere Werk Feste im Herbst" herausgegeben und daraufhin die Symphonischen Tänze", die ja dann in Feste im Herbst" bereits enthalten waren, wieder zurückgezogen hat.
Werke für Singstimme und Orchester:
(Die Partituren sämtlicher in diesem Abschnitt genannten Werke für Gesang und Orchester sind bei der UE erhältlich. Die UE ist übrigens auch im Besitz der englischen Übersetzungen der den Werken zugrundeliegenden Texte.)
NEU: Die Werke für Sologesang und Orchester wurden vom Label ASV (als Volume 2 der CD-Serie) mit den Solistinnen Angela Maria Blasi (Sopran) und Stella Doufexis (Mezzosopran) eingespielt. Weitere Infos siehe hier.
Verklärtes Jahr - Ein Liederzyklus
für mittlere Stimme und Orchester (1930-32). Dauer: 18-21
Minuten. Dieses ist das letzte Werk aus Marx' sogenannter
Orchesterperiode, die von 1919 bis 1932 dauerte. Die Version
für Gesang mit Klavier ist bereits auf CD eingespielt worden
(von FY Solstice, siehe Kapitel Diskographie"), doch der
Unterschied der Klangwelten in der Lied- und der Orchesterversion
ist schlichtweg gewaltig. Diese Liedersymphonie ist einer
der eindeutigsten Beweise dafür, daß Marx'
vielfältige symphonische Einfälle und Klangeffekte in
Liedern für Gesang mit Klavier einfach nicht umsetzbar waren.
Der häufige Versuch Marx', dies dennoch zu erreichen (viele
seiner Lieder muten dem begleitenden Pianisten technisch
äußerst schwere Passagen zu), führte dazu,
daß manch ein Kritiker viele Lieder von Joseph Marx als
Klavierkonzerte mit obligater Singstimme" bezeichnete.
Verklärtes Jahr" in dieser
fürwahr märchenhaften Orchesterversion vereint die
eindrucksvollsten Klangeffekte, die Marx je erschaffen hat. Da die
bisherigen Aufnahmen dieses Werkes in der Regel mit Alt oder
Mezzosopran aufgeführt wurden, empfehle ich für eine
Neuaufführung oder -einspielung den Einsatz eines
Baritons. Die Titel der fünf Sätze"
lauten:
Marx mit einigen seiner namhaften türkischen Studenten (Wien, 1931):
Necil Kazim Akses (links), Marx, Cemal Resit Rey und Hasan Ferit Alnar.
Einen ausführlichen Bericht über seine Zeit als Berater der türkischen Regierung beim Aufbau des türkischen Musiklebens (1932-33) - von Joseph Marx selbst verfaßt! - habe ich hier zur Verfügung gestellt.)
Der Instrumentalpart aus einigen der folgenden Orchesterlieder
wurde 1950 in dem Film "Cordula" als Hintergrundmusik verwendet. Detaillierte Informationen
hierzu (mitsamt der kompletten Ausgabe des "Illustrierten Film-Kuriers"!) habe ich
hier bereitgestellt.
Die folgenden Orchesterbearbeitungen durch Marx entstanden überwiegend in den Dreißiger Jahren.
"Am Brunnen" für mittlere Stimme und Streichorchester (1912). Dauer: 1 Minute. Text: Paul Heyse. Auch verfügbar in einer Version für Singstimme und Streichquartett.
"Barcarole" für hohe Stimme und Orchester (1910). Dauer: 6 Minuten. Text: A. F. von Schack.
"Begegnung" für mittlere Stimme und Streichorchester (1912). Dauer: 2 Minuten. Text: Paul Heyse. Auch verfügbar in einer Version für Singstimme und Streichquartett.
"Der bescheidene Schäfer" für hohe Stimme und Streichorchester (1910). Dauer: 2 Minuten. Text: Christian Weisse. Auch verfügbar in einer Version für Singstimme und Streichquartett.
"Der (Die) Liebste spricht" für mittlere Stimme und Streichorchester (1912). Dauer: 1 Minute. Text: Paul Heyse. Auch verfügbar in einer Version für Singstimme und Streichquartett.
"Erinnerung" für mittlere Stimme und Orchester (1911). Dauer: 3 Minuten. Text: Joseph von Eichendorff.
"Hat Dich die Liebe berührt" für hohe oder tiefe Stimme und Orchester (1908). Dauer: 3 Minuten. Text: Paul Heyse.
"Japanisches Regenlied" für mittlere Stimme und Orchester (1909). Dauer: 2 Minuten.
"Jugend und Alter" für mittlere Stimme und Orchester (1909). Dauer: 2 Minuten. Text: Walt Whitman.
"Maienblüten" für hohe Stimme und Orchester (1909). Dauer: 2 Minuten. Text: Ludwig Jacobowsky.
"Marienlied" für hohe Stimme und Orchester (1910). Dauer: 3 Minuten. Text: Novalis.
"Piemontesisches Volkslied" für hohe Stimme und Streichorchester (1911). Dauer: 1 Minute. Text: Max Geissler. Auch verfügbar in einer Version für hohe Stimme und Streichquartett.
"Selige Nacht" für hohe Stimme und Orchester (1913/14). Dauer: 3 Minuten. Text: Otto Erich Hartleben.
"Sendung" für mittlere Stimme und Streichorchester (1912). Dauer: 1 Minute. Text: Paul Heyse. Auch verfügbar in einer Version für Singstimme und Streichquartett.
"Sommerlied" für hohe Stimme und Orchester (1909). Dauer: 1 Minute. Text: Emmanuel Geibel.
"Ständchen" für hohe Stimme und Streichorchester (1912). Dauer: 2 Minuten. Text: Paul Heyse. Auch verfügbar in einer Version für hohe Stimme und Streichquartett.
"Und gestern hat er mir Rosen gebracht" für hohe Stimme und Orchester (1908). Dauer: 2 Minuten. Text: Th. Lingen.
"Venetianisches Wiegenlied" (Nina Ninana) für mittlere Stimme und Orchester (1912). Dauer: 3 Minuten. Text: Paul Heyse. Auch verfügbar in einer Version für mittlere Stimme und Streichorchester mit Harfe oder für mittlere Stimme und Streichquartett mit Harfe. Ist zudem bei der ÖNB in einer weiteren Version für Singstimme und Streichquartett verfügbar.
"Waldseligkeit" für hohe Stimme und Streichorchester (1911). Dauer: 3 Minuten. Text: Richard Dehmel. Auch verfügbar in einer Version für hohe Stimme und Streichquartett.
"Wofür" für mittlere Stimme und Streichorchester (1912). Dauer: 1 Minute. Text: Paul Heyse. Auch verfügbar in einer Version für Singstimme und Streichquartett.
"Zigeuner" für hohe Stimme und Orchester (1911). Dauer: 3 Minuten. Text: Max Geissler.
Zudem hat Marx fünf Lieder von Hugo Wolf als Orchesterlieder arrangiert (die Noten findet man bei der ÖNB):
(Notenmaterial ist bei der UE erhältlich. Noch nie kommerziell eingespielt worden!)
CHORMUSIKFREUNDE AUFGEPASST: Beachten Sie meinen Artikel über die Chorwerke
von Joseph Marx, der in dem an 5000 Chöre des deutschsprachigen Raums verschickten Monatsbrief von European Cultural Services, Ausgabe Mai 2006, erschienen ist. Lesen Sie den vollen Wortlaut hier: ![]() |
Werke für gemischten Chor:
Herbstchor an Pan für gemischten Chor,
Knabenstimmen, Orchester und Orgel (1911). Text: Rudolf Hans Bartsch.
Dauer: ca. 20-25 Minuten. Die Widmung lautet:
"In Erinnerung an einen leuchtenden Herbsttag in der
Untersteiermark." Diese sinfonische Dichtung gilt als
Vorbote der Herbstsymphonie. Marx verwendet hier zudem ein
Thema aus seinem Lied "Windräder", das häufig als sein
schönstes Lied bezeichnet wird. Hier ein Auszug aus der
Biographie von Andreas Liess: "Mit großem Klangaufgebot, aber
auch intensiver kontrapunktischer Kunst wird der farbige
Text Bartschs voll flimmernder Impressionismen ausgedeutet und in
einem großen Naturgemälde mit sehr üppigem
Orchester dargestellt." Der Volltext der Analyse dieser wohl
eindrucksvollen Komposition findet sich im Kapitel
"Ausführliche Beschreibungen von `Herbstchor an Pan' und
`Herbstsymphonie'". Im Dezember 2001 wurde mir berichtet, daß
es in den Fünfziger Jahren im Musikverein
eine Aufführung von "Herbstchor an Pan" gegeben habe. Leider
konnte sich Herr Dr. Roman Rocek von der Richard-Maux-Gesellschaft
verständlicherweise an keine einzige Note mehr erinnern.
[Richard Maux: österreichischer Spätromantiker,
1893-1971, ein ebenfalls stark vernachlässigter
Klangkünstler, der in einem ähnlichem Stil wie Marx
komponierte und übrigens mit diesem befreundet war.]
"Ein Neujahrshymnus" für gemischten Chor und Orchester (1914). Im Herbst 2004 orchestriert von Stefan Esser und Berkant Haydin (dem Autor dieser Website; siehe roten Infokasten). Text: Joseph Marx. Dauer: ca. 10 Minuten. Eine majestätisch-kraftvolle, ergreifende Hymne an das Leben, die dank der Textvorlage von J. Marx auch als geistliches Werk aufführbar ist. Dieses berauschende Werk wurde bereits 1950 von Filmmusikarrangeuren orchestriert, siehe dazu den roten Infokasten und das Kapitel "Hörbeispiele".
"Berghymne" für gemischten Chor und Orchester (Entstehungsjahr unbekannt, doch wir vermuten 1910). Text: Alfred Fritsch. Dauer: ca. 4 Minuten. Dieses Werk, das von Marx lediglich als Particell für einstimmigen Chor und mehrere Orchesterstimmen vorliegt und von uns (Stefan Esser und Berkant Haydin, dem Autor dieser Website; siehe roten Infokasten) in der Nationalbibliothek in Wien entdeckt worden ist, wurde von uns Anfang 2005 für gemischten Chor und Orchester arrangiert. Es handelt sich hierbei um eine kleine Rarität von prächtiger Klangwirkung, die spätromantisch-impressionistische Elemente in eine feierliche Grundstimmung einbettet.
CHORMUSIKFREUNDE AUFGEPASST: Beachten Sie meinen Artikel über den Chormusikkomponisten
Joseph Marx, der in der bekannten Chormusikzeitschrift CANTATE (Ausgabe Jan./Feb. 2006) erschienen ist. Lesen Sie den vollen Wortlaut hier: ![]() |
"Ein Neujahrshymnus" und "Berghymne" von Joseph Marx Orchestriert von Stefan Esser und Berkant Haydin (dem Autor dieser Website)! * * * verlegt bei der Universal Edition * * * Weitere Infos, Musikausschnitte (MP3) und Partiturseiten finden Sie hier |
Werke für Männerchor:
Morgengesang" für Männerchor und Orchester (1910, Bearb. 1934: A. Wassermann). Dauer: 8 Minuten. Text: Ernst Decsey. Ein hochmelodisch-malerisches Tongedicht in festlicher, choralartiger Stimmung auf Grundlage eines Cantus firmus. "Morgengesang" wurde 1910 ursprünglich mit Orchesterbegleitung geschrieben und im Sommer 1932 anläßlich der Goethe-Feier für Blechbläser umgearbeitet. Die letzten mir bekannten Aufführungen dieses Werkes fanden 1947 (Wiener Schubertbund und die Wiener Symphoniker unter Prof. Viktor Keldorfer) und 1951 (in der Schweiz), außerdem (jeweils vom Wiener Schubertbund) in den Jahren 1954 (mit Orgel), 1956 mit dem Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester unter Leo Lehner sowie 1969 unter Heinrich Gattermeyer im Konzerthaus (Wiener Schubertbund, ohne Orchester) statt.
Morgengesang" für Männerchor, Blechbläser und Orgel.
Morgengesang" für Männerchor und Blasorchester.
"Ein Neujahrshymnus" für vierstimmigen Männerchor und Orgel.
Abendweise" für Männerchor, 4 Hörner, 2 Posaunen, 1 Tuba, Pauken und Orgel (1912). Dauer: 14 Minuten. Text: Ernst Decsey.
"Gesang des Lebens" für vierstimmigen Männerchor und Orgel (1914). Das Werk ist Viktor Keldorfer und dessen Wiener Schubertbund gewidmet. Dauer: 6 Minuten. Text: Otto Erich Hartleben (aus "Diogenes"). Liegt bei der UE auch als Lied für mittlere Stimme und Klavier vor.
Unveröffentlichte Chorwerke (handgeschriebene Partituren erhältlich bei der ÖNB):
(Notenmaterial bei der UE erhältlich. Nur zum Teil bereits eingespielt.)
Werke für Violine und Klavier:
Sonate für Violine und Klavier in A-Dur (Violinsonate Nr. 1) (1913). Dauer: 55-65 Minuten. Wurde bereits eingespielt, siehe Kapitel "Diskographie".
(Der vierte Satz ist gelegentlich auch als separates Stück unter dem Titel Phantasie und Fuge für Violine und Klavier" in Erscheinung getreten.)
Frühlingssonate für Violine und Klavier (Violinsonate Nr. 2) in D-Dur (1945). Dauer: 19-23 Minuten. Die einzige existierende Aufnahme dieser Sonate (siehe Kapitel Diskographie") befindet sich auf einer CD mit einer historischen Einspielung aus dem Jahre 1954 (gespielt vom großen Geiger Vasa Prihoda). Obwohl Marx seine Frühlingssonate nach Beginn seiner Hinwendung zum Klassizismus komponierte, hört sie sich vom Stil her wieder in etwa so an wie die frühen Kammerwerke aus den Jahren 1911-1915. Hier zeigt sich Marx' Tendenz zur Wiederverwendung mancher Themen aus seinen eigenen Kammer- und Vokalwerken früherer Jahrzehnte. So wird die Mitte der Vierziger Jahre entstandene Frühlingssonate mit einem einprägsam schönen Thema eingeleitet, mit dem Marx auch schon seine erste Violinsonate hatte beginnen lassen (lediglich die Tonart ist eine andere), und man hört in der Frühlingssonate andeutungsweise auch Themen aus Feste im Herbst" (bzw. dem Finalsatz der Herbstsymphonie namens Herbstpoem"). Auch in einigen anderen Werken des Komponisten erlebt man gelegentlich ein kurzes Aufflackern einer Melodie, die man bereits aus einem anderen seiner Werke kennt. Diese Feststellung führt uns zu der bereits angekündigten Exkursion zum Thema
Wiederverwendung eigenen Themenmaterials: Prokofiev hat, ebenso wie Vaughan-Williams, sehr häufig eigene Themen in mehreren Kompositionen verwendet. Mozart und viele andere haben ihre für Opern geschriebenen Melodien für Blasorchester arrangiert. Debussys Klaviermusik erschien zum Teil in Orchesterversion. Eine Reihe weiterer Komponisten schrieben eine Oper und ein Ballett unter demselben Namen und verwendeten hierbei dasselbe Themenmaterial. Mahlers Symphoniesätze wurden häufig separat aufgeführt. Die Ballette von Peter Tschaikowsky wurden in kürzere Stücke umgeschrieben und unter neuen Titeln veröffentlicht. Das Violinkonzert von Khatchaturian existiert in einer nahezu identischen Version für Flöte und Orchester. Korngold baute viele seiner Hollywood-Filmmusik-Themen in seine späten Orchesterwerke ein. Es könnten hier eine Reihe von viel auffälligeren Beispielen genannt werden, so z.B. Elgar, der dafür bekannt ist, einige wenige Themen in vielen seiner Kompositionen wiederverwendet zu haben.
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Die Satzbezeichnungen von Marx' Frühlingssonate für Violine und Klavier lauten:
Werke für Cello und Klavier:
Suite für Cello und Klavier in F-Dur (1914). Dauer: ca. 35 Minuten. Wurde bereits eingespielt, siehe Kapitel "Diskographie".
(Der 3. Satz Menuett" ist gelegentlich auch als separates Stück unter dem Namen Menuett für Cello und Klavier" in Erscheinung getreten.)
Pastorale" für Cello und Klavier (1914). Dauer: 6 Minuten. Wurde bereits eingespielt, siehe Kapitel Diskographie".
Werk für Trio-Ensemble (noch nicht
eingespielt worden!):
"Trio-Phantasie" für Violine, Cello und Klavier in G-Dur (1913/14). Dauer: 40 Minuten. Noch nicht eingespielt worden!
Werke für Klavierquartett (noch nicht
eingespielt worden!):
"Klavierquartett in Form einer Rhapsodie" (1911). Partitur: 53 Seiten. Geschätzte Dauer: ca. 35 min.
"Ballade für Violine, Viola (Bratsche), Cello und Klavier" in A-Moll (1911). Dauer: ca. 17 min.
"Scherzo für Klavierquartett" (1911). Partitur: 33 Seiten. Geschätzte Dauer: ca. 15 min.
Joseph Marx - Anna Hansa
Werke für Streichquartett (wurden bereits eingespielt):
Streichquartett in A-Dur (1936). Dies ist die Urfassung des späteren (und bereits auf CD eingespielten) Quartetto chromatico".
Quartetto chromatico" (1936, rev. 1948). Dauer: ca. 29 min. Dies ist eine verkürzte und überarbeitete Fassung des obengenannten Streichquartetts in A-Dur" von 1936.
Quartetto in modo antico" (1937/38). Dauer: ca. 26 min. Doblinger besitzt auch das Notenmaterial zu einer von Marx 1945 nachgelieferten Streichorchesterfassung dieses Streichquartetts.
Quartetto in modo classico" (1940/41). Dauer: ca. 25 min. Doblinger auch besitzt das Notenmaterial zu einer von Marx 1944 nachgelieferten Streichorchesterfassung dieses Streichquartetts.
Manuskript zu einem Werk für Streichquartett. 3 Seiten, im Besitz der ÖNB. Möglicherweise ein Entwurf zu einem der drei Streichquartette, die sich übrigens in Fachkreisen einen Namen als Meisterwerke ihres Genres gemacht haben.
Werke für andere Kammerensembles (kein Notenmaterial verfügbar):
Grand Duo" für zwei Celli (trägt den Titel Opus 5")
Adagio für Cello"
Diese beiden Werke werden in einem ca. 40-50 Jahre alten Werk- bzw. Aufführungsverzeichnis erwähnt. Es sind keinerlei weitere Informationen verfügbar.
UPDATE: Die beiden o.g. Werke (Grand Duo für zwei Celli und Adagio für Cello)
stammen vom Komponisten Joseph M. Marx (1792-1836); hier eine Kurzbiographie in englischer Sprache:
JOSEPH M. MARX, born in 1792 at Wurzburg, where be also received his musical education, began his artistic career as member of the Theatre orchestra at Frankfort-on-the-Main, whence he went to Vienna, in order to study under Merk. Later on he worked in the Stuttgard orchestra, until he was appointed first Violoncellist at Carlsruhe. He finally was musical director there, and died while working in this capacity on November 11, 1836.
His daughter, Pauline, made her appearance on the stage as a singer during the years 1880-40.
Kammerwerke, die mit Sätzen der obigen Kammerwerke identisch sind:
Phantasie und Fuge" für Violine und Klavier. Dieses Stück ist identisch mit dem 4. Satz der 1. Violinsonate in A-Dur von 1913 (siehe oben) und ist somit im Rahmen der CD-Einspielung dieser Sonate bereits aufgenommen worden (siehe Kapitel Diskographie"). Das Notenmaterial zu diesem Stück ist auch separat verfügbar.
"Menuett" für Cello und Klavier. Dieses Stück ist identisch mit dem 3. Satz der Suite für Cello und Klavier von 1914 (siehe oben) und ist somit im Rahmen der CD-Einspielung dieser Suite bereits aufgenommen worden (siehe Kapitel "Diskographie"). Das Notenmaterial zu diesem Stück ist separat verfügbar.
(Notenmaterial bei der UE erhältlich, wenn nicht anders angegeben. Teilweise noch nicht eingespielt!)
Vier Lieder mit unterschiedlicher Kammerensemblebegleitung aus dem Jahre 1916, nach Texten von Anton Wildgans (1881-1932), der bis zu seinem frühen Tod mit Marx eng befreundet war (das Foto links wurde von Joseph Marx im Jahre 1926 gemacht):
Werke für Singstimme und Klavierquintett:
Valse de Chopin" für mittlere Stimme und Klavierquintett. Dauer: 4 Minuten. Text: Albert Giraud (aus Pierrot Lunaire").
Sommerlied "O Sommerfrühe, blau und hold" für Singstimme und Klavierquintett. Text: Emmanuel Geibel. Das Notenmaterial zu diesem Werk ist nur bei der ÖNB erhältlich.
Werke für Singstimme und Streichquartett:
6 Lieder für Singstimme und Streichquartett. Sie sind auch verfügbar in einer Version für Singstimme und Streichorchester (Angaben zur jeweiligen Dauer siehe oben unter "Werke für Singstimme und Orchester"):
[Diese sechs Werke wurden am 25. Januar 2001 von Ildikó Raimondi und dem Artis Quartet im Konzertsaal des Wiener Musikvereins in einer Version für Sopran und Streichquartett aufgeführt. Dies zeigt die auch heute lebende Popularität von Marx' Vokalwerken, die - nicht nur in Österreich - sowohl mit einfacher Klavier- als auch mit Kammerensemblebegleitung gelegentliche Aufführungen erleben, was jedoch nicht die schändliche Vernachlässigung seiner Orchester- und Chorwerke entschuldigt.]
Piemontesisches Volkslied" für hohe Stimme und Streichquartett (1911). Dauer: 1 Minute. Text: Max Geissler. Auch verfügbar in einer Version für hohe Stimme und Streichorchester.
"Ständchen" für hohe Stimme und Streichquartett (1912). Dauer: 2 Minuten. Text: Paul Heyse. Auch verfügbar in einer Version für hohe Stimme und Streichorchester.
"Waldseligkeit" für hohe Stimme und Streichquartett (1911). Dauer: 3 Minuten. Text: Richard Dehmel. Auch verfügbar in einer Version für hohe Stimme und Streichorchester.
"Venetianisches Wiegenlied" (Nina Ninana) für mittlere Stimme und Streichquartett mit Harfe (1912). Dauer: 3 Minuten. Text: Paul Heyse. Auch verfügbar in einer Version für mittlere Stimme und Orchester oder Streichorchester mit Harfe. Außerdem zusätzlich bei der ÖNB verfügbar in einer Version für Singstimme und Streichquartett.
Sechs phantastische Klavierstücke aus dem Jahre 1916, die bei der UE verlegt sind und auch schon auf CD eingespielt wurden (siehe "Diskographie"):
Die Universal Edition hat mitgeteilt, daß die obigen
sechs Klavierstücke von Joseph Marx irgendwann als "Digital Download" unter den folgenden Adressen
erhältlich sein werden:
www.sheetmusicnow.com
www.universaledition.com/downloads
Die folgenden Klavierstücke (ohne Entstehungsjahr und noch nie auf CD erschienen) werden hoffentlich bei der UE verlegt. Ich danke dem Pianisten Jonathan Powell, der die handschriftlichen Noten, die ich von der Nationalbibliothek besorgt und ihm im Jahre 2004 geschickt hatte, in monatelanger Arbeit begutachtet hat. Sollte die UE diese Stücke veröffentlichen, dann werden wir es hauptsächlich ihm zu verdanken haben.
Und hier die übrigen unveröffentlichten Klavierstücke, bei denen es sich laut Jonathan Powell um "unreife" Jugendwerke oder nicht verwertbare, unvollständige Skizzen handelt:
Unter dem Namen "Corona-Collection No. 93" hat Marx bei der Universal Edition seine folgenden sieben Lieder in einer Bearbeitung für Soloklavier herausgegeben (zusammen mit dem Klavierstück "Albumblatt"):
Die Nationalbibliothek ist zudem im Besitz der Noten zweier Klaviertranskriptionen, in denen Marx Werke anderer Komponisten bearbeitet hat:
Der deutsche Organist Arno Hartmann arbeitet derzeit im Auftrag der Joseph-Marx-Gesellschaft daran, die unveröffentlichten Manuskripte aller Orgelwerke von Marx in Reinschrift zu übertragen. Anschließend sollen die Orgelwerke bei der Universal Edition herausgegeben werden.
Für Chorwerke mit Orgelbegleitung siehe obigen Abschnitt "Chorwerke mit/ohne Orchester".
(Das Notenmaterial der folgenden Orgelstücke ist vorerst nur bei der ÖNB erhältlich. Noch nicht eingespielt worden.)
"Symphonischer Prolog" für Orgel (1904).
Alle weiteren Orgelstücke (ohne Entstehungsjahr):
Zudem arrangierte Marx das folgende Stück für Orgel (Noten nur bei der ÖNB):
Marx komponierte auch zwei Werke für hohe Stimme und Orgel, deren Notenmaterial bei der UE erhältlich ist:
Laut dem Bericht eines ehemaligen Musikers des Grazer Philharmonischen Orchesters hat der österreichische Komponist und Kapellmeister Johann Wilhelm Ganglberger (1876-1938), der mit Marx befreundet war, mehrere Marx-Lieder orchestriert. Die so entstandenen Orchesterlieder wurden laut diesem Bericht in den Siebziger Jahren unter dem Dirigenten Gustav Cerny oder unter Ernst Märzendorfer aufgeführt (Veranstalter müßte damals der Musikverein für Steiermark gewesen sein). Leider konnte diese Information bislang weder bestätigt noch widerlegt werden, auch nicht vom Musikverein.
Wie mir Dr. Steven Harlos von der University of North Texas mitteilte, existiert vom "Menuett" (dritter Satz der von Marx 1914 komponierten "Suite für Cello und Klavier" in F-Dur) eine Orchesterbearbeitung von Emil Bauer für 15 Stimmen (darunter auch Harmonium). Es soll sich dabei um eine eher freie Adaption von Marx' Menuett handeln, in der das Cello nicht als dominantes Soloinstrument in Erscheinung tritt. Das Material befindet sich in der Musikbibliothek der genannten Universität (Music Special Collections) und ist Teil einer Sammlung verschiedener Bearbeitungen, die für Radiosendungen der Zwanziger und Dreißiger Jahre verwendet wurden. Diese Orchesterversion des Menuetts wurde laut Dr. Harlos an seiner Universität nie aufgeführt. Laut den übrigen Katalogeinträgen der Musikbibliothek hat Emil Bauer neben Marx auch Werke von Richard Strauss, Anton Bruckner, Carl Goldmark u.a. bearbeitet. Hier der betreffende Katalogeintrag der o.g. Bibliothek zur besagten Orchesterversion des Menuetts. Dieselbe Bearbeitung von Emil Bauer ist auch in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien zu finden.
Für den 1950 entstandenen Film "Cordula" (mit Paula Wessely; Regie: Gustav Ucicky; eine Verfilmung des epischen Gedichts "Kirbisch" von Anton Wildgans) wurden Passagen aus mehreren Orchesterliedern von Joseph Marx ("Marienlied", "Hat Dich die Liebe berührt", "Und gestern hat er mir Rosen gebracht", "An einen Herbstwald") als instrumentale Hintergrundmusik verwendet, arrangiert von Heinz Sandauer und Willy Schmidt-Gentner. Desweiteren ist im Film auch eine orchestrierte Passage aus Marx' "Streichquartett in modo classico" zu hören, ebenfalls bearbeitet von Sandauer und Schmidt-Gentner. Ihre auffälligste Bearbeitung eines Marx-Werkes in diesem Film dürfte jedoch die umwerfend schöne Version des Marxschen Chorwerkes "Ein Neujahrs-Hymnus" sein (hier für gemischten Chor, Orgel und Orchester!), das im Vorspann des Films für ca. 2 Minuten sowie am Ende für nochmals 30 Sekunden erklingt und die Herzen höher schlagen läßt: Neujahrshymnus-1950.mp3
Im Jahre 2004 wurde das obengenannte Werk "Ein Neujahrshymnus" (im Original für Männerchor und Orgel) vom Komponisten Stefan Esser und mir (dem Autor dieser Website) völlig neu orchestriert und liegt nun in einer Version für gemischten Chor und Orchester vor. Alle weiteren Informationen dazu (mit MP3-Musikausschnitten) findet man hier.
Im Januar/Februar 2005 wurde die "Berghymne" von Stefan Esser und mir (dem Autor dieser Website) vollendet und orchestriert und liegt nun in einer Version für gemischten Chor und Orchester vor. Sämtliche Details hierzu inkl. einer kompletten Demoaufnahme im MP3-Format findet man hier.
1934 arrangierte A. Wassermann das Chorwerk "Morgengesang" für Männerchor mit Orchester (verlegt bei der Universal Edition).
Marxens Lied "Nocturne" aus dem Jahre 1911 (nach Otto Erich Hartleben) wurde von einem Dr. Franz Spieler für Soloklavier arrangiert (möglicherweise hat ein Leser dieser Website Informationen über diesen Franz Spieler?).
Von Marxens 1916 komponiertem Klavierstück "Präludium in Es-Moll" (ohne die dazugehörige "Fuge") wurde von Louis Ree eine Bearbeitung für zwei Klaviere erstellt, deren Noten uns vorliegen.
Im Jahre 2006 hat der Leverkusener Komponist Stefan Esser (Vizepräsident der Joseph-Marx-Gesellschaft) ein Werk für Sprecher und Klavier geschrieben, und zwar unter dem Titel "Betrachtungen eines romantischen Realisten - Eine Hommage an Joseph Marx", mit Textzitaten von Joseph Marx aus dem gleichnamigen Buch von 1947 ("Betrachtungen eines romantischen Realisten") und unter Verwendung musikalischer Motive aus verschiedensten Werken von Joseph Marx (wie z.B. Herbstsymphonie, Romantisches Klavierkonzert). Insofern handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um eine Bearbeitung einer Marxschen Komposition, doch da hier Motive aus den Werken von Marx verwendet wurden und der Klavierpart somit an die typisch Marxschen Harmonien erinnert, verdient Stefan Essers Komposition für Sprecher und Klavier eine Erwähnung an dieser Stelle. Hören Sie sich die Aufnahme der Uraufführung (MP3) vom 12. Mai 2007 in Wien an, gespielt vom Duo Pianoworte, bestehend aus dem Sprecher Helmut Thiele und dem Pianisten Bernd-Christian Schulze .
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EIN NEUJAHRSHYMNUS & BERGHYMNE von Joseph Marx Orchestriert von St. Esser & B. Haydin * * * verlegt bei der Universal Edition * * * Hier weitere Infos und Hörbeispiele (MP3) |
Das Grazer Orchester recreation - Großes Orchester Graz spielte unter der Leitung von Michel Swierczewski die HERBSTSYMPHONIE (Stefaniensaal in Graz, Österreich) * * * Erste Aufführung seit fast 80 Jahren * * * Der Autor dieser Website hat diesem seltenen, bedeutenden Ereignis beigewohnt und berichtet hier ausführlich über die großartige Rezeption in der österreichischen Presse |
Die Joseph-Marx-Gesellschaft hat eine eigene Internetseite:joseph-marx-gesellschaft.org![]() Alle Anfragen an die Joseph-Marx-Gesellschaft (z.B. Spenden- und Beitrittsgesuche) sind an Herrn Berkant Haydin, Generalsekretär der Joseph-Marx-Gesellschaft, zu richten. Da die Gesellschaft sich ausschließlich über private Spenden und Fördergelder finanziert, wird hiermit um rege Beteiligung gebeten. |
www.joseph-marx.org ist eine von Berkant Haydin gestaltete, rein private Homepage, die im Dienste der Information über Joseph Marx und der Freude an seiner Musik steht. www.joseph-marx.org ist nicht mit der o.g. Website der Joseph-Marx-Gesellschaft zu verwechseln. |
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