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Stefan Esser

Stefan Esser
              Berkant Haydin

Berkant Haydin

Es folgt eine Übersicht über die weiter unten ausführlich beschriebenen Orchestrierungsprojekte, die Stefan Esser und ich (Berkant Haydin, der Autor der Marx-Website) abgeschlossen haben:


  "EIN NEUJAHRSHYMNUS", Bearb. für gemischten Chor und Orchester (2004)  

  "BERGHYMNE", Bearbeitung für gemischten Chor und Orchester (2005)  



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23. Februar 2005: Die Universal Edition, Wien, bestätigt die Inverlagnahme unserer hier beschriebenen Orchesterbearbeitung von "EIN NEUJAHRSHYMNUS".

21. September 2005: Die Universal Edition teilt mit, daß unsere hier beschriebene Orchesterbearbeitung der "BERGHYMNE" ebenfalls in Verlag genommen wird.

Herbst 2007: Nach entsprechenden Verhandlungen mit Berkant Haydin bestätigen das Label Chandos und der Dirigent des BBC Symphony Orchestra (Jiri Belohlavek) eine CD-Einspielung aller Chorwerke mit Orchesterbegleitung inklusive der hier vorgestellten Arrangements von "Ein Neujahrshymnus" und "Berghymne" sowie aller Orchesterlieder für hohe Stimme (Sopranistin: Christine Brewer). Aufnahmetermin: Mai/Juni 2008






"Ein Neujahrshymnus" von Joseph Marx (1914)


erhältlich bei der Universal Edition, Wien

Bearbeitung für gemischten Chor und Orchester (2004)

von Stefan Esser & Berkant Haydin (dem Autor der Joseph-Marx-Website)



Anfang 2004 teilte mir Prof. Wolfgang Bulla aus Graz mit, daß in dem Film "Cordula" aus dem Jahre 1950 verschiedene Werke von Joseph Marx zu hören seien. Nachdem ich eine Kopie des Films bekommen hatte, kostete es mich einige Tage intensiver Recherche, um herauszufinden, daß zwei Arrangeure - Willy Schmidt-Gentner und Heinz Sandauer - für den Film verschiedene Werke von Marx bearbeitet (orchestriert) hatten. An der Tonspur fiel mir insbesondere die Anfangs- und Abspannmusik des Films auf. Wie ich später nach weiteren Recherchen feststellte, handelte es sich hierbei um das Marxsche Chorwerk "Ein Neujahrshymnus" (im Original von 1914 für Männerchor und Orgel geschrieben), und zwar im Film zu hören in einer phantastisch klingenden Version für gemischten Chor und Orchester. Später brachte ich noch in Erfahrung, daß Joseph Marx die für diesen Film angefertigten Orchesterarrangements seiner Werke für gut befunden und autorisiert hatte.

*

Einige Zeit später erzählte ich dem Komponisten Stefan Esser von diesem Fundstück. Er war von der 1950er Filmmusik ebenso begeistert wie ich und schlug mir spontan vor, man könne das Stück doch anhand der Originalpartitur von 1914 und der uns vorliegenden Fragmente der 1950er Filmmusik selber orchestrieren. Doch zuvor wollte ich versuchen, die damaligen Filmmusik-Partituren (und evt. Tonbänder) zu finden, denn die im Film hörbare Tonspur enthält nur ca. ein Viertel oder Fünftel der Partitur der 1914er Originalversion. Weitere Wochen umfangreicher Recherchen vergingen. Ich kontaktierte neben allen möglichen Filminstituten, Archiven und Bibliotheken schließlich auch die Erben der damaligen Paula-Wessely-Produktionsgesellschaft und auch die der beiden Arrangeure. Doch ich mußte am Ende einsehen, daß das gesamte Tonmaterial von 1950 einschließlich der Partituren und Orchesternoten verschollen ist. Zudem stand für mich fest, daß die Arrangeure für den Film mit Sicherheit nur diejenigen Passagen des Originals orchestriert hatten, die im Film zu hören sind, also wie gesagt nur einen Bruchteil der gesamten Originalpartitur von 1914. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, daß die Arrangeure der Filmmusik die Marxsche Originalpartitur nicht nur stark verkürzt, sondern auch in stark veränderter Form bearbeitet haben, d.h. man hat für den Film nur einige wenige Teile der Originalpartitur orchestriert und dabei sogar ganze Passagen weggelassen oder Teile der Partitur ganz anders zusammengefügt, als es in der Marxschen Originalpartitur steht.

*

Daraufhin beschlossen Stefan Esser und ich, das Werk völlig neu für gemischten Chor und Orchester zu bearbeiten, d.h. die Originalpartitur aus dem Jahre 1914 vollständig und originalgetreu/unverändert zu orchestrieren. Hierzu holten wir uns im Mai 2004 die erforderliche Bearbeitungsgenehmigung bei der Universal Edition in Wien ein, bei der die Originalversion von 1914 erschienen ist. Nun begann Stefan Esser mit der Orchestrierung der kompletten Originalpartitur von 1914, wobei die in Fragmenten vorliegende Filmmusik von 1950 als Richtschnur diente, an der wir uns in groben Zügen orientierten. Ich selber (der Autor dieser Internetseite über Marx) schaltete mich erst später aktiv in die Orchestrierungsarbeit ein, so daß wir im Sommer/Herbst 2004 immer dann, wenn unsere Zeit es zuließ, daran weiterarbeiteten, bis wir schließlich am 26. November 2004 den Schlußstrich unter die Partitur setzten.

*

Die Aufführungsdauer des Werkes beträgt ca. 10 Minuten.


In meiner Eigenschaft als Marx-Biograph und Kenner seines gesamten Oeuvres kann ich nach bestem Wissen und Gewissen sagen, daß unsere Vertonung dem Geiste und Kompositionsstil des Joseph Marx in einem Maße entspricht, wie es für eine nicht von ihm selbst stammende Orchestrierung nur irgend möglich ist.


Hier einige Seiten aus unserer Partitur (Privatdruck). Zur Vergrößerung bitte auf die Bilder klicken:

Deckblatt:

Besetzung:

Als das eigentliche Projekt bereits beendet zu sein schien, hatte ich die Idee, anhand unserer fertigen Partitur eine synthetische Aufnahme zu erstellen, die einen möglichst echten Orchestersound bieten sollte. Nach insgesamt ca. 70 Stunden Arbeit lag endlich eine solche Aufnahme vor, die man - unter Berücksichtigung der derzeitigen technischen Möglichkeiten - wirklich als zufriedenstellend bezeichnen kann. Diese Demoaufnahme möchte ich den Besuchern dieser Website in Ausschnitten präsentieren (im MP3-Format). Aus rechtlichen Gründen mußte ich die Tonqualität der Ausschnitte etwas verringern, aber keine Sorge: Der Hörgenuß ist trotzdem garantiert! Die MP3-Dateien, von denen jede etwa 30 Sekunden Musik für Sie bereithält, sind bewußt klein gehalten, damit auch diejenigen etwas davon haben, die nur über ein langsames Modem verfügen.

 MP3-Ausschnitt 1
(249 KB)
   MP3-Ausschnitt 3
(439 KB)
   MP3-Ausschnitt 5
(313 KB)
 MP3-Ausschnitt 2
(418 KB)
   MP3-Ausschnitt 4
(371 KB)
   MP3-Ausschnitt 6
(742 KB)

(Hinweis: Anstatt direkt auf die obigen MP3-Links zu klicken, können Sie sie auch einzeln herunterladen. Hierzu einfach mit der rechten Maustaste draufklicken und dann "Ziel speichern unter" auswählen.)



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"Berghymne" von Joseph Marx


erhältlich bei der Universal Edition, Wien

Bearbeitung für gemischten Chor und Orchester (2005)

von Stefan Esser & Berkant Haydin (dem Autor der Joseph-Marx-Website)


Anfang Januar 2005 ließ ich mir von der Nationalbibliothek in Wien erstmals Fotokopien der Partitur des unveröffentlichten Marx-Werkes Berghymne zusenden, das zuvor jahrelang in meiner Marx-Diskographie als "unvollendete Skizze für Chor und Orchester" gelistet war.

Doch als Stefan Esser und ich die Partitur sahen, wurde uns klar, daß es sich hierbei um ein vollendetes Particell handelte, also eine Art erweiterter Klavierauszug mit Chorstimmen (unisono) und den wesentlichen Orchesterstimmen. Auf Seite 1 der Partitur findet man sogar Marxens eigenhändige Überschrift "Berghymne - Skizze für Orchester und Chor". Marx hat dieses Stück also tatsächlich als Werk für Chor und Orchester geplant und hielt seine Vorstellungen in einem vollendeten Particell fest - weiter instrumentiert hat er das Stück jedoch nie. Daher entschieden Stefan Esser und ich uns, das Werk anhand des Marxschen Particells zu orchestrieren, und so entstand unsere Version der "Berghymne" für gemischten Chor und Orchester, deren Partitur wir am 5. März 2005 zu Ende brachten.

Marx hat in seinem Particell zur "Berghymne" die grundlegenden Vorgaben für eine spätere Orchestrierung festgelegt, diese jedoch aus unerfindlichen Gründen (vermutlich aus Zeitmangel) niemals selbst durchgeführt. Zudem handelt es sich bei der "Berghymne" - abgesehen von den unveröffentlichten Orgel- und Klavierstücken des Komponisten und seinen ebenfalls noch unveröffentlichten fünf Orchesterliedern nach Hugo Wolf - um das einzige vollendete Manuskript, das Marx hinterlassen hat. Daher führte in der Tat kein Weg an einer Orchestrierung der "Berghymne" vorbei. Dies bot sich umso mehr an, da wir ja - wie man weiter oben nachlesen kann - unmittelbar davor unsere Orchesterbearbeitung des oben ausführlich beschriebenen "Neujahrshymnus" fertiggestellt hatten.

Die "Berghymne" ist ein sehr kurzes Werk, jedoch erstaunlicherweise äußerst symphonisch und hymnisch in seiner Wirkung. Es muß kaum erwähnt werden, daß dieses unveröffentlichte Stück noch nie aufgeführt worden ist. Das genaue Entstehungsjahr des Marxschen Particells zur "Berghymne" ist leider unbekannt, doch es ist davon auszugehen, daß Marx es während seiner "Chormusikphase", die von 1910 bis 1914 dauerte, geschrieben hat, zumal das Stück den übrigen Chorwerken stilistisch nahesteht.

Mit ihren Geheimnissen, die wohl niemals gelüftet werden können, gehört die "Berghymne" zu jenen außergewöhnlichen Kuriositäten, wie man sie in der Musikgeschichte nicht allzu häufig antrifft. Hier bietet sich aufgrund der frappierenden Ähnlichkeiten ein direkter Vergleich zum orchestralen Chorwerk "Der Sturm" von Erich W. Korngold an, ebenfalls ein Ohrenschmaus für gemischten Chor und Orchester. Man schaue sich nur einmal die Parallelen an: Beide Werke sind sehr kurz; beide entstammen derselben Periode; beide wurden bis zu ihrer heutigen Entdeckung nie veröffentlicht, kamen nie zur Aufführung und wurden niemals von ihrem jeweiligen Komponisten erwähnt. Wieder einmal war es der Produzent Miguel Kertsman (der ja die bei ASV erschienene Serie "Sämtliche Orchesterwerke von Joseph Marx" produziert), der Korngolds "Der Sturm" mit einer Weltersteinspielung verewigt hat, die Teil einer aus vier CDs bestehenden Serie mit Orchesterwerken von Erich W. Korngold ist (erscheint ebenfalls unter dem Label ASV).

Aufgrund ihrer kurzen Spieldauer von nur 3 Minuten würde die "Berghymne" für sich allein betrachtet sicher nur selten zur Aufführung gelangen. Die kompositorischen Strukturen der "Berghyme" haben es uns jedoch glücklicherweise erlaubt, für dieses Werk eine Instrumentierung zu wählen, die mit der des "Neujahrshymnus" praktisch übereinstimmt. Somit können diese beiden miteinander wesensverwandten Werke jederzeit gemeinsam aufgeführt oder aufgezeichnet werden, ohne daß Instrumente oder Chormitglieder hinzugefügt oder umbesetzt werden müssen (Gesamtdauer von "Ein Neujahrshymnus" und "Berghymne", wenn diese direkt nacheinander gespielt werden: ca. eine Viertelstunde).


Deckblatt:

Besetzung:


Ebenso wie beim "Neujahrshymnus" habe ich auch bei der "Berghymne" eine synthetische Aufnahme angefertigt. Diese liegt hier vollständig für den Hörgenuß (oder Download) bereit:



 Berghymne: MP3-Demo komplett
(2,4 MB)



Dirigenten, Chorleiter, Chorsänger, Musiker und natürlich auch alle anderen Besucher dieser Website sind herzlich dazu eingeladen, mir zu schreiben:   Vielen Dank!



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